Wie erst kürzlich nachgewiesen werden konnte, baute die thüringische Freiin Sophie von Harstall die vorgefundenen Gebäude zu einer Dreiflügelanlage nach französischem Vorbild – wie sie im 18. Jahrhundert für Adelssitze üblich war – um. Dabei wurde aus der bisherigen Scheune der Hauptwohnflügel, den man Corps de Logis nannte. Das bisherige Wohnhaus auf der linken Seite baute sie aus, kam aber nicht mehr dazu, es gänzlich mit dem Mittelflügel zu harmonisieren. Im rechten Flügel richtete sie die Kelterhalle ein. Historisch von besonderem Interesse ist, dass ein lediges Fräulein, das es den männlichen Standesgenossen gleich tun wollte, als Bauherrin auftrat.

Obwohl die Anlage im 19. Jahrhundert stark überformt wurde, hat sich im Umfang der Dreiflügelanlage und an vielen Stellen das Mauerwerk des Harstall’schen Adelssitzes bis heute erhalten. Am deutlichsten erinnern noch zwei von Sophie von Harstall angebrachte Wappen an diese wichtige Periode der Jahre 1741 bis 1751.
 

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   Vetiefungsstudie zur Geschichte und Baugeschichte, Auszug II  | Dr. habil. C. A. Wimmer

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